Risikofaktoren

Wie bereits im Kapitel “das gesunde Gefässsystem“ beschrieben, ist die Arteriosklerose eine Alterserscheinung, die grundsätzlich bei allen Menschen auftritt. Personen, die in fortgeschrittenem Alter „gefässgesund“ sterben, haben nie dasjenige Stadium erreicht, welches Symptome verursacht.

Es gibt zahlreiche Umstände, die diesen natürlichen Ablauf beschleunigen und damit zu einem früherem Auftreten von Symptomen und Krankheiten beitragen. Dies sind die Risikofaktoren. Wenn mehrere von ihnen vorliegen, multipliziert sich deren beschleunigende Wirkung. Sie gilt es zu vermeiden oder zu korrigieren, um der Arterienverkalkung Einhalt zu gebieten. Die Vorsorge zur Vermeidung von Krankheiten, also bevor arteriosklerotische Erkrankungen vorliegen, beginnt im Kindesalter. Ihr wird bisher viel zu wenig Bedeutung zugemessen. Wir sprechen von Primärprophylaxe. Bestehen bereits Krankheitserscheinungen, kommt die Sekundärprophylaxe zum Zuge. Sie zielt darauf ab, den Prozess aufzuhalten und somit ein weiteres Fortschreiten zu vermeiden. Nur so kann für die folgenden Jahre eine gute Lebensqualität erhalten und bewahrt bleiben.

Es gibt Risikofaktoren, die nicht beeinflussbar sind, und andere, die mit dem Lebensstil zusammenhängen. Oft besteht eine erbliche Tendenz, die durch die Lebensweise verstärkt wird.

Nicht beeinflussbar sind Familiengeschichte, Geschlecht und Alter.

Beeinflussbar ist der Tabakkonsum, das Übergewicht sowie in geringerem Masse der Bluthochdruck, die Blutfettungleichgewicht (Cholesterin) und die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Ein gemeinsames Auftreten dieser Faktoren wird als metabolisches Syndrom bezeichnet.

Eine Rolle spielt Homocystein (Aminosäure).

Mehrere neuere Risikofaktoren stehen seit Jahren zur Diskussion und werden gründlich erforscht. Eshandelt sich um Fibrinogen, Lipoprotein A und CRP. Diese Faktoren dürften in wenigen Jahren Ziel der Prophylaxe sein. Zur Zeit sind aber noch keine effizienten, breit angewandten Behandlungsformen bekannt.