Übergewicht und das metabolische Syndrom
Das Übergewicht gilt als Risikofaktor für die Arteriosklerose. Bei Übergewicht steigt die Wahrscheinlichkeit für das Vorkommen an Bluthochdruck, Cholesterinerhöhung und Diabetes mellitus stark an. Dieser Zusammenhang hat den Begriff des metabolischen Syndroms geprägt. Damit ist das Zusammentreffen dieser 4 Risikofaktoren gemeint, einer äusserst ungünstigen, aber häufigen Kombination, die die Arterienverkalkung sehr stark fördert.
Wenn das Übergewicht reduziert wird, verbessern sich auch die anderen Faktoren.
Was kann getan werden, um die Entstehung eines metabolischen Syndroms zu verhindern, oder, wenn vorhanden, zu verbessern?
Der Lebensstil muss den Anforderungen angepasst werden.
Oben wurde bereits erwähnt, dass sich ein körperliches Training von 30 Minuten von mittelgradiger Intensität günstig auswirkt (mittelgradige Intensität bedeutet z.B. zügiges Gehen oder Radfahren, wobei leichtes Schwitzen erwünscht, aber ein Erschöpfungsgefühl Zeichen einer zu starken Intensität ist). Es sollte täglich, mindestens aber 5x pro Woche durchgeführt werden.
Für eine Gewichtsreduktion müssen die Trainingseinheiten auf mindestens 45 Minuten verlängert werden, da sonst die Fettreserven nicht abgebaut werden können.
Bei der Ernährung ist auf eine ausgewogene Nahrungsaufnahme zu achten. Diäten führen selten zum dauerhaften Erfolg. Denn sie bedeuten eine zeitlich befristete, (zu) starke Reduktion der Nahrungszufuhr. Nach einer zunächst erfolgreichen Gewichtsreduktion werden die früheren Gewohnheiten wieder aufgenommen (meist schleichend), und früher oder später ist das Ausgangsgewicht wieder erreicht.
So pendelt sich bei vielen Übergewichtigen ein Teufelskreis zwischen Verzweiflung, Diät und erneutem Kontrollverlust ein, gegen den sie nicht ankämpfen können.
Hingegen kann eine dauerhafte Umstellung der Ernährungs-gewohnheiten vieles bewirken. Hierbei ist darauf zu achten, dass nicht eine einseitige Fettreduktion zum Ziel führt, sondern dass die Kohlenhydrate und deren Auswahl äusserst wichtig ist. Diese Erkenntnis, die in letzter Zeit nach vielen Jahren Propaganda eines reinen „Fettverbots“ immer mehr Einzug hält, äussert sich z.B. in der wachsenden Zahl an kohlehydratverminderten Nahrungsmitteln, die nun erhältlich sind. Kohlenhydrate sind verwandt mit Zucker und kommen in grosser Menge z.B. in allen Getreideprodukten, Pasta, Reis, Kartoffeln und Früchten vor.
Eine Reduktion der zugeführten Kohlenhydrate, verbunden mit einer geschickten Auswahl der verbleibenden Kohlenhydrate, mit einem Augenmerk auf die Fette führt oft zum Erfolg. Die Proteinzufuhr (Eiweisse) darf dabei durchaus etwas gesteigert werden. Dies entspricht ohnehin einer gesunden, ausgewogenen Ernährung, wie sie von vielen natürlicherweise Normalgewichtigen eingenommen wird.
Ist die Umstellung auf eine derartige Ernährungsweise vollzogen, stellen die Betroffenen fest, dass das Sättigungsgefühl länger anhält und der Hunger zurückgeht. Dadurch wird das Wohlbefinden gesteigert, und die Gefahr, wieder zu den früheren Gewohnheiten zurückzukehren, ist klein. Die übrigen Risikofaktoren (Bluthochdruck, Cholesterinerhöhung und Insulinresistenz) verbessern sich mit jedem Kilogramm Körpergewicht, das erfolgreich abgebaut wurde. Oftmals können Medikamente nach einer Gewichtsreduktion reduziert oder ausgeschlichen werden.